die Küfagruppe hat sich entschieden, die Küfa vorerst ausfallen zu lassen, bis sich die Situation rund um den Corona-Virus wieder verbessert hat. Eine Essensausgabe auf engem Raum stellt ein Infektionsrisiko dar, welches die Gruppe nicht verantworten möchte. Die Gruppe hofft, dass sich die Situation bald wieder entspannt und sie bald wieder wie gewohnt kochen können!
Auch die offene Ladenschicht, die bisher dienstags stattfand, fällt bis auf Weiteres aus!
Sollte sich diesbezüglich etwas ändern, werdet ihr darüber informiert.
Passt auf euch auf, seid solidarisch und helft euren Nachbar*innen, wenn ihr könnt!
Veröffentlicht unterAllgemein|Kommentare deaktiviert für Küfa und Ladenschicht fallen bis auf Weiteres wegen Covid-19 aus!
Im Li(e)berAnders gibt es eine neue KüfA (Küche für Alle)-Gruppe, die jetzt jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat Abends leckeres Essen gegen Spende anbietet. Schaut doch mal vorbei!
Es sind bewegte Zeiten. Autoritäre und rechte Ideologien gewinnen
weiter an Zustimmung und ihre Vertreter*innen führen Angriffe auf
erkämpfte Errungenschaften emanzipatorischer Bewegungen. Gleichzeitig
sind in den vergangenen Jahren weltweit feministische Bewegungen so
kraftvoll wie lange nicht mehr. Women’s marches, Frauen*streiks (1),
#MeToo, „Ni Una Menos“ und viele mehr. Ob in den USA, Polen, Spanien,
Lateinamerika, Türkei/Kurdistan, Deutschland oder anderswo –
feministische Proteste bilden eine neue globale Bewegung. Auch in Kiel
haben die Mobilisierungserfolge der letzten drei Jahre zu den
Demonstrationen am 8. März gezeigt, dass ein großes Potential für eine
kraftvolle feministische Bewegung und ein starkes Bedürfnis nach einer
solchen besteht. Vor diesem Hintergrund möchten wir mit unserer
Veranstaltungsreihe einen Beitrag zu der Auseinandersetzung mit dieser
neuen und starken feministischen Bewegung leisten, die wir an einem
Scheideweg sehen: Auf der einen Seite der Weg des liberalen Feminismus,
dem die Idee von einer auf „Chancengleichheit“ beruhenden Herrschaft zu
Grunde liegt und mit einer „Frauen* an die Spitze“-Argumentation
daherkommt. Und auf der anderen Seite der Weg eines Feminismus, der die
Grundfesten der kapitalistischen und patriarchalen Ordnung von
Ungleichheit, Ausbeutung und Unterdrückung zu erschüttern versucht. Wir
plädieren dafür, letzteren Weg einzuschlagen, das vermeintliche
Gegeneinander von Identitätspolitik und Klassenpolitik zu überwinden und
Teil einer feministischen Bewegung zu werden, die einen sichtbaren
Gegenpol zur autoritären Rechten genauso wie zum Neoliberalismus
markieren und Trägerin eines revolutionären Aufbruchs in eine
solidarische Zukunft werden kann.
Als „Forum der Ausgebeuteten“ bildet chefduzen.de einen virtuellen Treffpunkt, bei dem sich Menschen gegenseitig bei Problemen mit der Arbeit, der Erwerbslosigkeit, Miete und anderen sozialen Problemen helfen. Doch es ist nicht nur ein Projekt zur Selbsthilfe, sondern auch ein Versuch, sich on- und offline mit den Verhältnissen anzulegen und sich kollektiv zu wehren.
Durch die Auseinandersetzung rund um Verarmung, Prekarisierung und Entrechtung wurde chefduzen.de eine Quelle für Themen diverser Medien und hat Journalisten Kontakte für zahlreiche Reportagen verschafft und Material für Bücher geliefert. Durch den regen Austausch waren Nutzer besser informiert und ließen sich nicht mehr alles gefallen. Einige Ausbeuter bekamen aufgrund der geposteten Berichte sogar Probleme, überhaupt noch Personal für ihre Firmen zu rekrutieren.
Ab November startet unsere Veranstaltungsreihe chefduzen offline. Jeden 1. Dienstag im Monat im Li(e)ber Anders, Iltisstr. 34, ab 19 Uhr. Dabei soll in netter Kaffee (Bier-)klatsch Atmosphäre, – neben dem Austausch von Erfahrungen, neue Wege des Widerstands jenseits traditioneller linker und gewerkschaftlicher Herangehensweise diskutiert und ausgelotet werden. Los geht es am Di, den 5. 11 . 2019, ab 19 Uhr, erst einmal selbst referentiell.
In Solidarität mit den 3 von der Parkbank
wird es zunächst einen kurzen Überblick über den Fall der drei
Gefährt*innen geben, anschließend eine Lesung aus »Wege durch den Knast«
»Wege durch den Knast«
ist ein umfassendes Standardwerk für Betroffene, Angehörige und
Interessierte. Es vermittelt tiefe Einblicke in die Unbill des
Knastalltags, informiert über die Rechte von Inhaftierten und zeigt
Möglichkeiten auf, wie diese auch durchgesetzt werden können. Das Buch
basiert auf einer Ausgabe aus den 1990er Jahren und wurde von
Anwält*innen, Gefangenen, Ex-Gefangenen und Bewegungsaktivist*innen
vollständig überarbeitet und aktualisiert.
Die Wohnraumsituation in Kiel wird immer schlimmer: Steigende Mieten,
Wohnungen im miesen Zustand, Vermieter*innen, die sich nicht kümmern,
Abzocke durch Nebenkosten und Modernisierungsmaßnahmen, Warteschlangen
bei Besichtigungen und immer weniger verfügbarer Wohnraum machen die
Wohnungssituation mittlerweile auch hier zur Qual. Besonders hart trifft
diese Entwicklung Menschen mit Anspruch auf Grundsicherung oder ohne
deutschen Pass. Das Ganze ist kein Zufall, sondern das Ergebnis von
jahrelanger Stadtpolitik gegen die Interessen der Mieter*innen, dem
Drängen von Großkonzernen wie Vonovia und Co. auf den Wohnungsmarkt und
der gezielten Spekulation mit Wohnraum als Profitmaschine.
Ab 13 Uhr Programm, Essen und Infotische im Li(e)berAnders
Wir möchten das Ereignis „Gaardener Kulturrotation“ nutzen, um an diesem Tag auf nicht so schöne Missstände im Stadtteil aufmerksam zu machen. Ein großer Teil der Menschen, die in Gaarden leben sind arm, viele haben noch weitere Probleme aufgrund von Krankheit, schlechten Bildungschancen, Herkunft etc. Die Häuser hier sind oft schlecht gepflegt bis baufällig. Kultur und Infrastruktur wie auf dem Westufer gibt es nicht. Hier setzt das Stadtteilbüro an, indem es versucht, Kultur vor Ort zu unterstützen und in Gestalt von „Gaarden hoch 10“ und dem Wirtschaftsbüro den Stadtteil aufzuwerten. Das hört sich erst einmal gut an: saubere Straßen, mehr Beleuchtung, Sport-und Spielplätze, ….. Für sich gesehen gute Ideen.
Aber was steckt dahinter? Die Probleme, die die Menschen im Stadtteil haben, lassen sich nicht mit einer Aufwertung des Stadtteils lösen. Selbst, wenn das Konzept funktionieren würde, würde es nur dazu führen, dass die Bewohner*innen wegen steigender Mieten in andere, abgelegenere Stadtteile verdrängt würden. Schon jetzt führen steigende Mieten zu einer zunehmenden Armut auch lohnarbeitender Menschen. Immobiliengesellschaften wie VONOVIA und Deutsche Wohnen machen Gewinn, indem sie schlechte Wohnungen für zu viel Geld vermieten und noch bei den Nebenkosten bescheißen. Skrupellose Hausbesitzer*innen verdienen an Leiharbeiter*innen, die zu Zehnt in einem Zimmer schlafen.
Nein, das Problem ist nicht in erster Linie der Dreck und die Unordnung im Stadtteil, das Problem heißt Kapitalismus. Solange es den gibt, können Wohnungen nicht gleichzeitig schön, geräumig, hell, trocken, warm und bezahlbar sein. Und es leiden immer die am meisten, denen es eh schon dreckig geht. Kapitalismus macht krank und nimmt die Hoffnung auf ein besseres Leben.
Wir finden, dass alle Menschen das gleiche Anrecht haben auf Erfüllung der Grundbedürfnisse wie Wohnen, Essen, Wasser, Energie, Mobilität, Bildung und Kultur. Der Weg zu einem guten, schönen Leben führt über die Enteignung von Immobilienfirmen, Energiekonzernen und Banken, der Öffnung aller Grenzen und vielem mehr hin zu einer herrschaftsfreien, solidarischen Gesellschaft. Fangen wir in Gaarden an!
Das volle Programm:
13 Uhr : Graffitiworkshop und Kinderschminken, Selbstorganisierter Stadtteilgarten (Hinterhof Steinmarderweg/Kirchenweg)
Wohin treiben die beständig nach rechts abdriftenden Gesellschaften
in den Zentren des kapitalistischen Weltsystems? Der Durchmarsch der
Neuen Rechten unaufhaltsam voranzuschreiten. Die Verrohung des
öffentlichen Diskurses, die zunehmende rechte Gewalt, die rasch
voranschreitende Aushebelung bürgerlicher Grundrechte – sie lassen
Erinnerungen an den Vorfaschismus der 30er Jahre aufkommen.
Für
Tomasz Konicz ist dies kein Zufall. In den hier versammelten Beiträgen
werden Parallelen zwischen dem Aufstieg des Faschismus im Europa der
Zwischenkriegszeit und dem gegenwärtigen Durchmarsch der Neuen Rechten
gezogen. Zentral ist hierbei der ökonomische Krisenprozess, der in
Wechselwirkung mit dem politischen Aufstieg der extremen Rechten steht:
von der Weltwirtschaftskrise von 1929 bis zur gegenwärtigen, 2008
manifest gewordenen Systemkrise.